Warum fasten Muslime im Ramadan?
Diese Frage stellen sich viele Menschen, besonders während des heiligen Monats. Das Fasten ist eine der fünf Säulen des Islams und hat eine tiefe spirituelle Bedeutung. Es geht dabei nicht nur um den Verzicht auf Essen und Trinken, sondern um viel mehr – Selbstdisziplin, innere Reinigung und Dankbarkeit. Während des Ramadan verzichten Gläubige von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Nahrung und Flüssigkeit, um sich spirituell weiterzuentwickeln und ihre Verbindung zu Gott zu stärken.
Die Bedeutung des Ramadan
Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders und eine besonders gesegnete Zeit. In diesem Monat wurde der Koran dem Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) offenbart. Für Anhänger des Islams ist es eine Zeit des verstärkten Gebets, der Wohltätigkeit und der Selbstreflexion. Das Fasten ist eine essenzielle Praxis, die ihnen hilft, bewusster und achtsamer zu leben. Laut dem Koran ist das Fasten vorgeschrieben, damit die Gläubigen Taqwa (Gottesbewusstsein) erlangen (Koran 2:183). Der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) betonte ebenfalls seine Bedeutung und sagte, dass im Ramadan die Tore des Himmels geöffnet, die Tore der Hölle geschlossen und die Teufel in Ketten gelegt werden (Sahih al-Bukhari).
Warum dauert das islamische Fasten 30 Tage?
Die Dauer des Fastens hängt vom islamischen Mondkalender ab. Ein Monat in diesem Kalender dauert 29 oder 30 Tage, abhängig von der Sichtung des Neumonds. Deshalb wird in den meisten Jahren 30 Tage gefastet, manchmal aber auch nur 29 Tage.
Der islamische Kalender ist kürzer als der gregorianische Kalender, weshalb sich der Ramadan jedes Jahr um etwa 10 bis 12 Tage verschiebt. Das bedeutet, dass das Fasten je nach Jahreszeit unterschiedlich lange dauert – im Sommer kann es in manchen Ländern bis zu 18 Stunden betragen, während es im Winter deutlich kürzer ist.

Die spirituelle Bedeutung des Fastens
Warum fasten Muslime?
Nicht nur aus religiöser Pflicht, sondern auch aus tiefen Überzeugungen:
- Gehorsam gegenüber Allah – Das Fasten gehört zu den fünf Säulen des Islams und ist eine wichtige Glaubenspraxis.
- Stärkung der Selbstdisziplin – Wer auf Essen, Trinken und weltliche Ablenkungen verzichtet, trainiert Geduld und Willenskraft.
- Mitgefühl und soziale Verantwortung – Das Fasten hilft, sich besser in bedürftige Menschen hineinzuversetzen und fördert die Großzügigkeit.
- Reinigung von Körper und Geist – Es ist eine Zeit der inneren Einkehr, in der sich Gläubige von schlechten Gewohnheiten lösen und sich auf das Wesentliche konzentrieren.
- Gesundheitliche Vorteile – Studien zeigen, dass Intervallfasten den Stoffwechsel verbessern und den Körper entgiften kann.
Wie läuft das Fasten im Ramadan ab?
Jeden Tag beginnt das Fasten mit einer Mahlzeit vor der Morgendämmerung, dem Suhur. Danach wird bis zum Sonnenuntergang auf Nahrung und Wasser verzichtet. Das Fasten wird am Abend mit dem Iftar, dem Fastenbrechen, beendet – oft mit Datteln und Wasser, gefolgt von einer nahrhaften Mahlzeit.
Neben dem Fasten spielen auch Gebete eine große Rolle. Viele Gläubige nehmen an den Tarawih-Gebeten in der Moschee teil, die speziell für den Ramadan vorgesehen sind. Außerdem wird der Koran vermehrt gelesen, um sich spirituell weiterzubilden.
Wer ist vom Fasten befreit?
Nicht jeder muss fasten. Menschen, die krank sind, reisen oder schwanger sind, können das Fasten nachholen oder stattdessen Bedürftigen helfen (Fidya). Auch ältere Menschen oder chronisch Kranke sind ausgenommen.
Fazit
Warum fasten Muslime im Ramadan? Es geht um viel mehr als nur den Verzicht auf Essen. Ramadan ist eine Zeit der Reflexion, des Mitgefühls und der Selbstdisziplin. Die 30 Tage des Fastens haben eine tiefe spirituelle Bedeutung und helfen Gläubigen, sich Gott näher zu fühlen und sich innerlich zu reinigen. Jedes Jahr erleben Millionen von Menschen weltweit diese besondere Zeit als eine Gelegenheit, sich selbst und ihren Glauben besser zu verstehen.
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